Page 50 - Volkswohl Fürth - 100 Jahre
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maß im kommunalen Bauprogramm zum Zuge
                                                                             kam beziehungsweise dieses kleiner als erwar-
                                                                             tet ausfiel, konnte sie im Jahr ihres zehnjähri-
                                                                             gen Bestehens 1931 auf den keineswegs uner-
                                                                             heblichen Bestand von insgesamt 154 Woh-
                                                                             nungen blicken. Doch auch sie sah sich
                                                                             außerstande, alle Mitglieder mit Wohnraum zu
                                                                             versorgen, obwohl die Zahl ihrer Mitglieder,
                                                                             die sich fast ausschließlich aus Kriegsversehr-
                                                                             ten zusammensetzte, wesentlich kleiner war als
                                                                             bei Volkswohl und 1931 bei rund 300 lag.
                                                                             Ebenfalls in diesem Jahr wurde auch ihr die
                                                                             Anerkennung als gemeinnützige Baugenossen-
                                                                             schaft erteilt.
                                                                                In der Südstadt erinnert an die Genossen-
                                                                             schaft noch heute eine Gedächtnissäule, die sie
                                                                             anlässlich des zehnjährigen Bestehens der
                                                                             Ortsgruppe Fürth des Reichsverbandes der
                                                                             Kriegsbeschädigten und Kriegerhinterbliebe-
                                                                             nen 1927 an der Ecke Ludwig-/Kaiserstraße in
                                                                             einer kleinen Grünanlage auf einer ausgespar-
                                                                             ten Ecke ihrer Wohnanlage errichten ließ. Die
                                                                             Gestaltung mit Art-Déco-Ornamentik und
                                                                             Eisernem Kreuz aus Bronze hatte wiederum
                                                                             der bewährte Architekt der Genossenschaft,
                                                                             Richard Kohler, übernommen. Das Denkmal
                                                                             wurde der Stadtgemeinde Fürth übertragen, die
                                                                             fortan auch die Pflege übernahm. Am 18.
                  Die Häuser der Baugenossenschaft der Kriegs-               Dezember 1927 fand die Übergabe im Rahmen
                  beschädigten in der Kaiserstraße entstanden                eines kleinen Festaktes in Anwesenheit mehre-
                  parallel zu den einheitlich gestalteten Häusern des        rer Vertreter der Stadtverwaltung sowie eines
                  Bauunternehmers Philipp Ammon in der Kornstraße.           Landtagsabgeordneten statt.

                                                                                                              49
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