Page 18 - Volkswohl Fürth - 100 Jahre
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Die Genossenschaft Voraussetzungen für eine geordnete Expansion Dieser neue Stadtteil, der seit 1870 jenseits
»Bauverein Fürth« zu schaffen, indem sie neue Baugebiete auswies der Bahnlinie heranwuchs, bot zahlreiche Vor-
errichtete ab 1899 in und Baulinien festlegte. Die Wohnungssituati- teile. Hier war im Gegensatz zur dicht bebau-
der Fürther Südstadt on in Fürth war also weiterhin besorgniserre- ten Altstadt noch ausreichend freier Platz vor-
als Pionier an der Kai- gend zu nennen. handen, sowohl für Fabrikgebäude als auch für
serstraße den ersten Ein erster Schritt, um dem Mangel an klei- Wohnungsbauten. Entsprechend großräumig
Wohnblock. Er wurde nen, erschwinglichen Wohnungen abzuhelfen, war das Bauliniennetz mit weitgehend gerade
allerdings bereits 1974 wurde daher auch in Fürth von genossen- verlaufenden, rasterförmig angelegten Straßen-
zugunsten eines Neu- schaftlicher Seite mit der Gründung der ersten zügen konzipiert. In der Folgezeit sollte sich
Fürther Baugenossenschaft 1898 unternom- die Südstadt in geradezu überwältigendem
baus abgebrochen.
men, dem Bauverein Fürth, damals noch als Tempo weiter ausdehnen, wobei die Nähe zur
Mieter- und Hausbauverein Fürth bezeichnet. Eisenbahn eine ausschlaggebende Rolle spielte.
Er errichtete von 1899 bis 1914 einen fünfstö- In kürzester Zeit, zwischen 1890 und 1914,
ckigen Wohnkomplex, in dem 180 Familien ein hatte sich die Einwohnerzahl dort mehr als
Zuhause fanden, zwischen Kaiser-, Frauen-, verdreifacht und lag am Vorabend des Ersten
Dr.-Beeg-Straße und Stresemannplatz in der Weltkriegs bei 20.000.
Südstadt gelegen.
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