Page 13 - Geschäftsbericht 2020
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Wohnungsmarkt ergaben sich hieraus jedoch      Das erste Halbjahr 2021 zeigt teils noch höhere
               nicht.  Unverändert  besteht  eine  hohe       Steigerungsraten als im Vorjahr. Beispielsweise
               Nachfrage nach bezahlbaren Wohnungen. Im       haben sich Preise für Stahl, Holz, Dämmung
               höherpreisigen  Teilsegment  ist  der  Markt   und andere Bauwerkstoffe auf ein Vielfaches
               ausgeglichen.                                  erhöht.

                                                              Auch  der  Preisindex  für  Bauland  zeigt  eine
               Bau- und Immobilienpreise steigen weiter       steile Entwicklung: Das Statistische Bundesamt
                                                              berichtet einen Anstieg um +102 % seit 2010.
               In Deutschland sind die Baupreise und Immo-
               bilienpreise seit 2010 stark gestiegen. Ursächlich
               hierfür sind vor allem eine jahrelang wachsende  Trotz  zunehmenden  Baufertigstellungen
               Bevölkerung  und  der  damit  verbundene       weiterhin Angebotsmangel
               Anstieg  von  Haushalten,  sowie  die  niedrige
               Zinslandschaft. Deutlich verteuernd schlagen   Im Jahr 2020 wurden in Deutschlang 306.376
               sich zudem die zu langwierigen behördlichen    Wohnungen fertiggestellt (+4,6 % gegenüber
               Genehmigungsverfahren und sich seit Jahren     2019).  Eine  höhere  Zahl  an  Fertigstellungen
               verschärfenden bautechnischen Vorgaben, sowie  hatte es zuletzt 2001 gegeben (326.187).
               teils exorbitante Preiserhöhungen der Rohstoffe
               und Handwerksbetriebe nieder. Die im zweiten   Darin enthalten: 153.377 Wohnungen in Mehr-
               Halbjahr 2020 wirkende Steuersenkung konnte    familienhäusern (+7,2 % gegenüber Vorjahr).
               den Trend nicht umkehren. Im Ergebnis aller
               Faktoren haben sich die Baukosten für Wohn-    Die Zahl der Baugenehmigungen ist im Jahr
               gebäude im Zeitraum 2010 bis 2020 um +29 %     2020 gegenüber dem Vorjahr um +2,2 % auf
               erhöht, der Verbraucherpreisindex im identischen  368.589 Wohneinheiten gestiegen.
               Zeitraum lediglich um +14 %.










               BAUPREISINDIZES FÜR WOHNGEBÄUDE UND STRASSENBAU (2015 = 100)
               einschließlich Umsatzsteuer, Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat in %



                8%


                6%


                4%


                2%


                0%



               -2%
                      2012     2013    2014     2015    2016     2017    2018     2019    2020    2021


               Quelle: Statistisches Bundesamt,  Wohngebäude = Neubau, konventionelle Bauart  1. Quartal = Februar  3. Quartal = August
               (Destatis), 2021           Straßenbau = Ingenieurbau         2. Quartal = Mai  4. Quartal = November


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