Page 38 - Volkswohl Fürth - 100 Jahre
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Beschluss des Deutschen Städtetages aufge-
                                                                             nommen, die Förderung beim Wohnungsbau
                                                                             einzuschränken. Da überdies die Stadt Fürth
                                                                             wegen des Baus des neuen Krankenhauses auf
                                                                             der Schwand für den Wohnungsbau keine Mit-
                                                                             tel mehr aufbringen konnte, standen nur Lan-
                                                                             desdarlehen bereit, die aber nicht an die Unter-
                                                                             stützung der Vorjahre heranreichten, weshalb
                                                                             das Bauprogramm mit drei Häusern kleiner als
                                                                             in den Vorjahren ausfallen musste. Die ständig
                                                                             steigenden Kosten zwangen außerdem zu einer
                                                                             Erhöhung des Geschäftsanteils von 200 auf
                                                                             300 Reichsmark.
                                                                                Eine besondere Ehre aber war im Oktober
                                                                             1928 Konrad Ulrich, Vorstand bei der Volks-
                                                                             wohl seit 1920, zuteil geworden. Aufgrund sei-
                                                                             ner vielfältigen ehrenamtlichen Tätigkeit
                                                                             zugunsten der Belange von Arbeitern und sozi-
                                                                             al Schwachen, der er sich »mit Hingabe und
                                                                             anerkennenswerter Sachlichkeit« 18  widmete,
                                                                             wurde ihm auf Vorschlag des Fürther Stadtra-
                                                                             tes vom Staatsministeriums für Soziale Fürsor-
                                                                             ge der Titel »Arbeitsrat« verliehen.
                                                                                Trotz der erneut ungünstigen Umstände
                                                                             blickte man beim zehnjährigen Bestehen 1930
                                                                             »[m]it gewissem Stolz« 19  auf das vergangene
                                                                             Jahrzehnt zurück. Der Geschäftsbericht für
                                                                             1930 erschien aus diesem bedeutsamen Anlass
                                                                             erstmals in gedruckter Form.
                                                                                Des Weiteren lag seit diesem Jahr die
                                                                             Geschäftsführung bei Volkswohl in den Hän-
                                                                             den einer hauptamtlichen Kraft, nachdem die
                                                                             anfallenden Verwaltungstätigkeiten einen sol-
                                                                             chen Umfang angenommen hatten, dass sie auf
                                                                             ausschließlich ehrenamtlicher Grundlage nicht
                                                                             mehr zu bewältigen waren.
                                                                                                              37
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