Page 63 - Volkswohl Fürth - 100 Jahre
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lich auf den Kapitalmarkt, die Sparkraft der etwa 45 und 75 Quadratmetern, die wie alle Blick von der Neumann-
Bauwilligen und das Eigenkapital der Woh- bisherigen Wohnungen der bewährte Architekt straße in die Daniel-
nungsunternehmen stützen sollte, beschränkte der Genossenschaft, Hans Bogner, entworfen Ley-Straße. Die ab 1936
sich die staatliche Förderung im Wesentlichen hatte. errichteten Wohnhäuser
auf Reichsbürgschaften oder Steuerbefreiun- 1936 war Volkswohl sogar in der Lage, waren architektonisch
gen. »[d]as größte und umfangreichste Baupro- äußerst schlicht gestal-
Die Baugenossenschaft Volkswohl konnte gramm seit Bestehen der Genossenschaft« 12 tet. Fotografien 1930er
»von den Vergünstigungen, die die Reichsregie- mit insgesamt sieben Häusern zu verwirkli- Jahre.
rung für gemeinnützige Wohnungsunterneh- chen, drei davon überdies ohne staatliche Hil-
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men erlassen hat« , profitieren. Diese erlaub- fe. Bei den Planungen für dieses Jahr war die
ten ihr, bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs Verwaltung anfangs von nur zwei Häusern aus-
noch eine ganze Reihe von Mehrfamilienhäu- gegangen. Errichtet wurden die Neubauten auf
sern in der Südstadt fertigzustellen. Eine im Jahr zuvor neu erworbenem Baugrund zwi-
Anzahl von Wohnungen war beispielsweise schen der Neumann- (1935–1945: Schemm-
durch ihre Anerkennung als sogenannte Arbei- straße)/Daniel-Ley- und Schwabacher Straße.
terwohnstätten für zwanzig Jahre von der Steu- Mit dem Kauf eines weiteren Grundstücks
er befreit. Bis auf eine Ein-Zimmer-Wohnung an der Schreiber-/Amalienstraße im Jahr 1937
handelte es sich durchweg um Zwei- bis Drei- entfernte sich die Genossenschaft erstmals ein
Zimmer-Wohnungen mit Größen zwischen Stück von ihrem bisherigen Schwerpunkt um
62 Im Nationalsozialismus 1933–1945